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Unternehmensanleihen: Wiener Börse startet Offensive

Insider Nº43 / 15 2.6.2015 News

Nach der großen Fete beim Wiener Börse Preis (Bilder habe ich euch beigestellt) und den Gerüchten um einen Rückzug der Wiener Börse aus Slowenien (Verhandlungen laufen), habe ich jetzt eine neue Meldung von der Wiener Börse aufgeschnappt. Die Wiener Börse baut den Handel mit Unternehmensanleihen massiv aus.

Ab Juni 2015 werden 371 Unternehmensanleihen fortlaufend, anstatt wie bisher in einer einmaligen untertägigen Auktion, gehandelt. Zusätzlich zu den 39 österreichischen Unternehmensanleihen werden 332 internationale Unternehmensanleihen aufgenommen. Dazu zählen prominente Blue-Chips mit hoher Liquidität wie Lufthansa, Siemens, Volkswagen, Air France-KLM oder General Electric.

Wie ich gelesen habe, sorgen die Walter Ludwig Wertpapierhandels GmbH (meins Wissens die Initiatoren der Neuerung; Gratulation!) und die Baader Bank AG als Market Maker auf der Kauf- und Verkaufsseite für die nötige Liquidität. Mit einer weiteren Bank, einem der heimischen Platzhirsche (kann nur die Erste Group Bank AG oder Raiffeisen Centrobank AG sein), wird angeblich ebenfalls verhandelt.

Laut meinen Informationen betrug der Jahresumsatz für Unternehmensanleihen an der Wiener Börse in den beiden Vorjahren nur magere 100 bis 150 Millionen Euro. Laut Michael Buhl (Vorstand Wiener Börse links im Bild im Gespräch mit Birgit Kuras und Hans Jörg Schelling) soll der Umsatz nun auf 800 Millionen Euro gesteigert werden.

Von dem neuen Angebot werden vor allem die Privatanleger profitieren (höhere Transparenz, erleichterte und beschleunigte Transaktionen), denn der Anleihenhandel findet derzeit zum Großteil „over-the-counter“, also abseits der Wiener Börse, statt. Summa summarum ein kluger Schachzug von Birgit und Michael, die damit ihre Einnahmemöglichkeiten sowie das Service erweitern, ohne große Investitionen (weil Infrastruktur vorhanden) tätigen zu müssen.

Alleine heuer gab es in Wien wieder 14 Anleihen-Emissionen mit einem Volumen von 2,9 Milliarden Euro (2,3 Milliarden entfielen aber alleine auf die Telecom Italia).

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