Wie du weißt, will sich Raiffeisen Bank International AG (RBI) im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen von ihrer polnischen Tochter (Polbank) trennen. Doch die sitzt auf Frankenkrediten in der Höhe von 3,2 Milliarden Euro. Aufgrund der Abwertung des polnischen Zloty (Achtung Zungenbrecher) gegenüber dem Schweizer Franken müssen 500.000 Polen höhere Rückzahlungen leisten. In Polen verteilt die Politik nun bankenfeindliche Wahlkampfzuckerl und überlegt die Banken (wie in Ungarn oder Kroatien) zur Kasse zu bitten. Das drückt natürlich den Preis für die Polbank. Die RBI zweifelt aber daran, dass das vorgelegte Gesetz um die Frankenkredite wirklich zu Stande kommt (würde alle Banken 5,2 Milliarden Euro kosten – die RBI, so schätze ich, maximal 500 Millionen). Daher heißt es wohl abwarten. Die Unsicherheit rund um Polen änderte nichts daran, dass der Raiffeisen-Vorstand bei der Präsentation der Halbjahresergebnisse (Nettogewinn von 288 Millionen Euro) besser als sonst gelaunt war. Das Glück ist ein Vogerl. Ich hoffe die RBI hat im kommenden Jahr mehr davon.
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