Die Fusionspläne der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Raiffeisen Bank International AG (RBI) sind für mich keine große Überraschung. Dieser notwendige Schritt wurde am Finanzplatz bereits seit Monaten erwartet. Wie man an der Kursreaktion der RBI-Aktie sieht, kommt die geplante Verschmelzung der beiden Institute bei den Investoren nicht gut an. Gleiches gilt für das „schwache Ergebnis“ (laut Analysten) des ersten Quartals.
RBI steigert Gewinn um mehr als ein Drittel https://t.co/zhSiQl3XeV
— WirtschaftsBlatt (@wiblatt) May 10, 2016
Ich teile diese Meinung nicht (habe aber die gesamte Raiffeisen im Blick), einfachere Strukturen, schnellere Entscheidungen, bessere Kapitalisierung, Kostenreduktion und einfachere Kapitalbeschaffung sind für mich klare Argumente. Ich verstehe aber auch, dass Investoren möglichst einfache und klare Geschäftsmodelle favorisieren. Das würde sich mit einem „Downstream Merger“ der RZB (inklusive Beteiligungen wie Uniqa Group, Agrana AG, Strabag etc.) in die RBI ändern. Ich glaube aber, dass bezüglich dieser Beteiligungen noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Vom Tisch dürfte dagegen die Zusammenlegung mit der RLB NÖ-Wien sein.
Die Vorstände der #RZB und #RBI haben beschlossen, eine Zusammenführung
von RZB und RBI zu prüfen. https://t.co/ADJwwX4Sx2— Raiffeisen Bank Int. (@RBI_Presse) May 10, 2016
Noch sind viele heikle Fragen offen. Man nimmt sich jetzt sechs Monate Zeit um zu prüfen (intern heißt das Projekt R2). Klappt alles, würde die Megafusion rückwirkend zum 30. Juni 2016 wirksam. Wer dann die Führung der RBI-NEU übernimmt, ist noch völlig offen. Karls (Sevelda) Vertrag läuft ohnehin Mitte 2017 aus. Kolportiert wird immer wieder Heinrich (Schaller) und Andreas (Brandstetter).