Das heißeste Thema am Kapitalmarkt ist derzeit, wie du sicher weißt, die angepeilte Fusion der RHI AG mit der brasilianischen Magnesita. Die Wettbewerbsbehörde Brasiliens hat jetzt grünes Licht gegeben. Vier Hürden sind damit genommen, denn die Zustimmung der Europäischen Union, von Kolumbien und den USA hatte die RHI AG bereits in der Tasche. Das Ok der US-Wettbewerbsbehörde ist allerdings nur bis 2. November 2017 gültig.
Brazilian regulator clears Magnesita and RHI merger https://t.co/XySbxwe0x5 #cement
— Global Cement (@GlobalCement) July 12, 2017
Die nächste Hürde ist die außerordentliche Hauptversammlung (HV) der RHI AG, die am 4. August 2017 stattfinden wird. Die HV muss der Spaltung und der Verschmelzung des Feuerfestkonzerns zustimmen. Das heißt, das operative Geschäft plus Beteiligungen wird auf die RHI GmbH übertragen (wird weiter von Wien aus betrieben), der Rest der RHI AG mit der niederländischen RHI-MAG zur künftigen Holding verschmolzen. Dann müssen drei Kapitalerhöhungen durchgeführt werden. Erst dann ist eine Fusion mit Magnesita möglich. Hier kannst du das ab Seite 72 genau nachlesen. Mit Oktober soll das alles durch sein und die RHI-MAG an der Börse London notieren. Vorher muss die niederländische Aufsicht AFM noch den Kapitalmarktprospekt genehmigen.
Stefan Borgas, ein „Charmeur“ mit unglücklichem Hintergrund #RHI #Magnesita https://t.co/PHczn701tM
— Industriemagazin (@IMaktuell) April 5, 2017
Ich habe gehört, dass einige Aktionäre eine Anfechtung der HV in Erwägung ziehen. Das könnte für die RHI AG unangenehm werden, weil die Fusion damit hinausgezögert, im schlimmsten Fall vielleicht sogar verhindert wird. Aktivisten kritisieren die hohe Verschuldung der Magnesita (477 Millionen US-Dollar) und den ihrer Meinung nach überzogenen Kaufpreis (450 Millionen Euro). Persönlich finde ich (und nicht nur ich), dass die größte Hürde durch die zwei unterschiedlichen Kulturen entsteht, die da aufeinander prallen. Jetzt bin ich auf den Ausgang der HV gespannt. Ich halte dich am Laufenden.