Das Thema Frauen-Aufsichtsratsquote wird derzeit heiß diskutiert. Mit 1. Jänner 2018 müssen sich Aufsichtsräte börsenotierter Gesellschaften zumindest aus 30 Prozent Frauen (gilt für Neubestellungen) zusammensetzen. Aber nur, wenn die Belegschaft des Unternehmens zumindest aus 20 Prozent Frauen und der Aufsichtsrat aus sechs Kapitalvertretern (die Buwog AG hat nur fünf) besteht. (Das wird in der Berichterstattung gerne vergessen!) Ich habe mir das für dich genauer angesehen. Stell dir vor, von den 20 ATX-Mitgliedern müssen neun Unternehmen die Quote gar nicht erfüllen. Darunter fallen die großen Industrieunternehmen. Bis jetzt erfüllen nur die Vienna Insurance Group AG (hat keinen Betriebsrat), die Erste Group Bank AG sowie die Österreichische Post AG die Quote insgesamt. Raiffeisen Bank International AG und Immofinanz AG erfüllen sie teilweise. In der Einzelbetrachtung (Kapitalvertreter und Arbeitnehmervertreter) fehlt den Banken eine Frau bei den Kapitalvertretern, der Betriebsrat der Österreichische Post AG hat keine Frau bei den Arbeitnehmervertretern, die Immofinanz keine Frau bei den Kapitalvertretern.
Ich finde die Quote ja grundsätzlich heikel. Aber eine Regelung einzuführen, die Dominoeffekte für die Zusammensetzung der Belegschaft in Industrieunternehmen haben wird, sehe ich als kritisch. Hier sollte der Gesetzgeber noch einmal genauer hinschauen.
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— Aufsichtsrat (@GermanIOD) August 9, 2017