Wie ich dir berichtet habe, steht der Nachfolger von Gouverneur Ewald (Nowotny) mit dem FPÖ-nahen Robert (Holzmann) so gut wie fest. Nun zeigt sich, dass auch die anderen Posten im Gremium (oh Wunder) offensichtlich nicht primär nach der Befähigung der Bewerber, sondern nach dem Parteibuch vergeben werden.
In einer (an den falschen Empfänger gesendeten) Kurznachricht hatte Vizekanzler Heinz Christian (Strache) vergangene Woche machtpolitische Überlegungen zur Neubesetzung des Direktoriums der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) geteilt. Heinz Christian bezog sich dabei auf die angedachte Verkleinerung des Direktoriums auf drei Mitglieder. Für diesen Fall „muss der zweite Direktor auch von uns sein,“ schrieb der Vizekanzler. Damit enttarnt er (erneut) die Farce hinter der seit 03. November 2018 laufenden Direktoriums-Ausschreibungen.
Wenn du dich dennoch zum OeNB-Direktor berufen fühlst, kannst du dich noch bis 5. Dezember 2018 bewerben. Allzu große Hoffnungen würde ich mir aber nicht machen. Ich persönlich halte diese Postenschacherei für äußerst unseriös. Mich würde interessieren, ob sich tatsächlich Kandidaten für den Posten beworben haben.
Ich finde ja die Empörung über Postenschacher von Leuten aus dem Politbetrieb immer wieder herzig. Eine SPÖ in der Regierung würde die Vorstände der OeNB ausschließlich und überhaupt nur nach objektiven Kriterien besetzen. Ganz sicher.
— Gert de Monte (@GertdeMonte) November 15, 2018