Wie ich soeben lese, hat die Europäische Zentralbank der Anglo Austrian AAB Bank AG (hieß früher Meinl Bank AG) die Konzession zum Betrieb von Bankgeschäften entzogen. Nichts ist mit „neuer Name, neues Glück“ wie es scheint. Anglo-Austrian-Vorstand Samira (Softic) sagt mir:
„Die Anglo Austrian AAB Bank AG bedauert diese Entscheidung. Objektiv betrachtet liegt kein Grund dafür vor, der AAB Bank AG die Konzession zu entziehen. Die Bank hat mit den letzten Anlegervergleichen die Vergangenheit so gut wie vollständig gelöst; die Kapitalbasis ist solide. Soweit sich die FMA/EZB in ihrer Argumentation auf Vorwürfe der unzureichenden Systeme der Bank in Zusammenhang mit Geldwäsche oder interner Revision bezieht, liegen diese Ereignisse mehrere Jahre zurück und haben wenig mit dem Geschäftsmodell zu tun, das die Bank heute betreibt und können somit keine Grundlage für einen Entzug der Konzession bilden.“
Laut Webseite der FMA entzieht die Aufsichtsberhörde einer Bank die Konzession wenn sie etwa durch unrichtige Angaben erschlichen wurde (kann nicht sein), bestimmten Aufsichtsanforderungen nicht nachgekommen wird, Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht erfüllt werden oder das Konkursverfahren über das Vermögen des Kreditinstituts eröffnet wurde (beides nicht möglich, weil sonst gäbe es ein Insolvenzverfahren). Bleibt also nur, ist „bestimmten Aufsichtsanforderungen nicht nachgekommen“.
Die Anglo Austrian evaluiert derzeit rechtliche Schritte, sagt mir Samira und setzt ihren Plan fort, sich aus dem Bankgeschäft (ich hatte dir berichtet) zurückzuziehen: „Die heutige Entscheidung der EZB ändert daran nichts.“