Die italienische Unicredit hat heute in London ihre neue Strategie bis 2023 präsentiert. Es gibt viele konkrete Punkte (hier gehts zur Präsentation), die auch die Tochter Bank Austria betreffen. So wird der Abbau von 12 Prozent Vollzeitstellen (8.000 Leute) und 17 Prozent der Filialen (500) in entwickelten Märkten über die nächsten vier Jahre auch das Geschäft in Österreich verändern.
Angaben zu einzelnen Ländern machte Unicredit-Vorstandschef Jean-Pierre (Mustier) allerdings nicht. Die Unicredit Bank Austria AG (Bank Austria) hat derzeit 122 Filialen und rund 5.300 Vollzeitstellen. Der bisherige Masterplan (lief bis 2019) von Jean-Pierre hat bereits zu rund 925 (Ziel sind 944) Filialschließungen in Westeuropa geführt. Jean-Pierre will insgesamt eine Milliarde Euro an Kosten einsparen und 2023 fünf Milliarden Euro Nettogewinn einfahren.
Spannend finde ich auch die neue Gruppierung der Bank Austria in eine nicht-börsennotierte Subholding (laut Jean-Pierre bis Mitte 2020) gemeinsam mit der Unicredit Bank AG (ist die deutsche HVB) und den Osteuropa-Gesellschaften. Jean-Pierre begründet das mit der Erfüllung der MREL-Quote (sind neue Kapitalanforderungen). Die soll sicherstellen, dass Banken genügend Eigenmittel und wandelbares Fremdkapital für den Abwicklungsfall bereithalten. Es spart ihm gleichzeitig Kosten.
Außerdem soll bis 2021 die Retailbank in Österreich papierlos (ist Nachhaltigkeitsziel) sein.