Die Uniqa Insurance Group AG (Uniqa) will 600 Stellen streichen und ein Drittel aller Geschäftsstellen (aktuell 105) in Österreich schließen. Der Personalabbau (bringt 50 Millionen Euro jährlich) sowie zusätzliche Firmenwertberichtigungen in Osteuropa werden der Uniqa einmalig 210 Millionen Euro kosten. Weitere personelle Einsparungen sind in Osteuropa geplant. Ich rechen dort mit ein paar hundert weiteren Kündigungen im Zuge des AXA-Deals.
Neue Strategie
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, rollen Uniqa-Boss Andreas (Brandstetter) und seine Vorstandskollegen bis 2025 ein neues Strategieprogramm Uniqa 3.0 aus. Die Kernpunkte: Geschäftsmodell vereinfachen (Kosten runter im Kerngeschäft), Expansion mit neuer Digital-Tochter Cherrisk nach Deutschland, Aufbau eines Gesundheitsökosystems unter Tochtergesellschaft SanusX, eine Milliarde Euro Investments in Nachhaltigkeit. Die Ziele in Zahlen ausdrückt: Prämienwachstum (jährlich) drei Prozent, 8 bis 10 Prozent Eigenkapitalrendite und eine Schaden-Kosten-Quote >94 Prozent. Andreas sagt dazu heute:
„Wir wären töricht nicht auf Veränderungen zu reagieren.“
Er meint damit Niedrigzins, Demografischer Wandel, Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung. Nach neun Monate erzielt die Uniqa 214 Millionen Euro Gewinn (EGT). Das Zinsumfeld setzt dem Konzern deutlich zu. Einen postiven Ergebnisbeitrag von 80 Millionen Euro soll ab nächstem Jahr der AXA-Deal in die Kassen spülen. Die Dividende soll ab 2021 jährlich progressiv steigen.