Die Schoeller Bleckmann Oilfield Equipment AG (SBO) verliert in Houston, Texas einen Prozess gegen den ehemaligen – und mittlerweile verstorbenen – CEO der US-Tochter Downhole Technology. 2016 hat SBO rund 68 Prozent der Anteile am US-Unternehmen erworben. Der Rest sollte drei Jahre später folgen.
Als CEO setzte SBO den Downhole Technology-Gründer James (Duke VanLue) ein, befristet auf drei Jahre. Sie vereinbarten eine Ablösesumme, die dem siebenfachen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in James drittem Jahr entsprechen sollte. Doch dazu kam es nie: SBO feuerte James. Warum das passierte, ist stark umstritten.
James behauptete, dass SBO die Ablösesumme umgehen wollte. Das Konzernergebnis war höher als erwartet. Daher habe SBO ihn beschuldigt, falsches Marketingmaterial entwickelt und gefälschte Testdaten veröffentlicht zu haben, sagte James. Dafür würden aber die Beweise fehlen, argumentierte sein Anwalt. So sah das auch die Richterin, die zu Gunsten James entschied. SBO muss seiner Ehefrau jetzt 143 Millionen US-Dollar auszahlen. James ist Ende Juni bei der Landung seines Privatflugzeuges verunglückt.
143 US-Dollar sind für SBO ein ordentlicher Batzen: Er entspricht etwa einem Viertel des aktuellen Börsenwertes von SBO (484 Millionen Euro). Gerald (Grohmann), SBO-Vorstandschef, kündigte gegenüber der Tageszeitung „Der Standard“ an, in Berufung zu gehen.