Bei der gestrigen virtuellen Börsianer Roadshow zum Thema „China entdeckt den Kommunismus wieder“ sind spannende Persönlichkeiten zu Wort gekommen. Zu Beginn war die aktuelle Entwicklung rund um Evergrande und dem vor dem Kollaps stehenden Immobiliensektor Thema. Leopold (Quell), China-Experte von der Raiffeisen KAG, hat eine klare Meinung dazu:
„Evergrande ist eine notorisch intransparente Unternehmung mit fragwürdiger Governance. Ein Konkurs wäre ein gutes Zeichen, sie haben sich zu weit aus dem Fenster gelehnt.“
Angesprochen auf die jüngsten Regulierungsmaßnahmen erklärt Hagen-Holger (Apel) von DNB Asset Management, wieso er chinesische Technologieaktien ungern im Portfolio hat: „Die Governance-Praktiken entsprechen nicht unseren Standards. Ein Markt sollte frei sein.“
Beide Experten sehen aber auch positive Seiten am chinesischen Markt. Leopold hält die Korrektur für eine Einstiegsmöglichkeit und Hagen-Holger sieht großes Potenzial:
„Asien wächst. Dort ist die aufstrebende Mittelschicht, dort sind zukünftige Konsumenten.“
Optimistische Manager in der Investmentstory
Günther (Ofner), Vorstandsdirektor der Flughafen Wien AG, blickt realistisch in die Zukunft: „Es müssten 60-65 Prozent des Vorkriseniveaus nächstes Jahr erreichbar sein. Der Luftverkehr wird wieder in seinen historischen Wachstumspfad zurückkehren“. In Richtung China meint er:
„China hat sich durch Preisdumping ein Monopol in der Photovoltaik erkämpft und in den letzten zwei Monaten die Preise um 40 Prozent erhöht. Hier stellt sich zukünftig eine Frage der Abhängigkeit und, ob China Photovoltaik nachhaltig produziert.“
Gerald (Grohmann) möchte als CEO der Schoeller-Bleckmann Oilfield Equipment AG neue Geschäftszweige „außerhalb von Öl und Gas“ erschließen und somit „ein ESG Angebot für Investoren bieten“. Wie du siehst, macht Nachhaltigkeit wirklich vor niemandem Halt.
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