Wie du sicherlich mitbekommen hast, setzt der weltweite Chipmangel derzeit viele Branchen unter Druck. Der heimische Automobilzulieferer Polytec AG musste deshalb seine Prognose für das Geschäftsjahr 2021 senken. Seine zwei größten Kunden VW AG und Daimler AG (machen mehr als 50 Prozent des Umsatzes aus) kommen wegen fehlender Halbleiter der starken Nachfrage nicht hinterher. Das wirkt sich auf Zulieferbetriebe wie Polytec aus, weil die Bedarfsprognosen derzeit enorm schwanken:
„Wir sind nicht die Ursache für das Problem. Wir stehen immer zu hundert Prozent bereit, doch diese Bereitstellung kostet viel Geld,“ erzählt mir IR-Manager Paul (Rettenbacher).
Pauls Einschätzung nach wird sich das Chip-Problem auch durch das gesamte Jahr 2022 ziehen. Bedenklich stimmt ihn außerdem, dass in der Automobilbranche 56 Prozent aller Chips nur vom Hersteller Taiwan Semiconductor stammen. Ein Klumpenrisiko wie es im Buch steht!
Erste Konkurrenten straucheln (Opel-Werk in Aspern musste schließen), die Polytec AG – noch immer guten Mutes – sieht hier sogar Übernahmemöglichkeiten. Für das Geschäftsjahr 2021 wird mit einem deutlich positiven operativen Ergebnis (Ebit) gerechnet. Der Kurs der Aktie ist seit Mitte Juni von 12,56 Euro auf unter acht Euro gefallen. Die Analysten der Raiffeisen Bank International AG finden, jetzt sei eine gute Zeit, die Aktie zu kaufen.