Ich durchforste gerade österreichische Unternehmen um herauszufinden, wer noch wie stark vom Ukraine-Krieg betroffen sein könnte. Dabei sind mir die Verpacker Mayr-Melnhof Karton AG und die Mondi Group ins Auge gestoßen.
Preis für Erdgas als Problem
Die Mayr-Melnhof Karton AG hat Standorte in Russland und der Ukraine. Genauso wie bei den Versicherern (lies hier nach), sind diese wirtschaftlich gesehen nicht allzu relevant: In Russland erwirtschaftet der Verpacker drei Prozent (75 Millionen Euro) und in der Ukraine ein Prozent (25 Millionen Euro) seiner Gruppenumsätze (Gesamtumsatz 2020: circa 2,5 Milliarden Euro). Der direkte Impact hält sich daher in Grenzen, wie mir Michael (Marschallinger), Analyst der Erste Group Bank AG, sagt. Die Achillesferse ist aber das Erdgas, meint Michael:
„Der indirekte Impact auf die Ergebnisse ist aus heutiger Sicht jedoch schwerer abschätzbar. In den Werken von MM Karton wird überwiegend Erdgas als Primärenergieträger eingesetzt.“
Auf der Preisseite habe sich die Mayr-Melnhof Karton AG mit Hedges 2022 zu 75 Prozent und 2023 zu über 50 Prozent abgesichert. Die Mayr-Melnhof Karton AG gibt sich bedeckt und lässt mich nur wissen, dass CEO Peter (Oswald) „die Situation beobachtet“. Das Werk in der Ukraine steht derzeit jedenfalls still.
Mondi stärker betroffen
Wie du weißt, notiert die Mondi Group zwar an der Londoner Börse, sitzt aber in Wien. Sie erwirtschaftet 12 Prozent des Umsatzes (2021 von 7,72 Milliarden Euro) in Russland und beliefert den dortigen Inlandsmarkt mit Zellstoff, Verpackungspapier und Feinpapier. Derzeit herrscht dort „business as usual“, wie mir eine Sprecherin sagt. Im Gegensatz dazu gibt es in der Ukraine eine Papiersackfabrik, die aktuell natürlich stillsteht. Diese befindet sich (glücklicherweise) ganz im Westen des Landes. Hier habe ich eine Karte für dich: