Ich habe mir die Zeit genommen, den aktuellen Marktbericht des Forums Nachhaltige Geldanlage (kennst du unter der Abkürzung FNG) genauer zu studieren. Was mich freut ist, dass bereits 57 Prozent der nachhaltigen Publikumsfonds ein qualitatives Nachhaltigkeitssiegel tragen (Umweltzeichen oder FNG-Siegel). Weil nachhaltig ist heutzutage schnell was. Herausragend: Das Anlagevolumen der Privatanleger ist von 2020 auf 2021 um 164 Prozent auf 31,70 Milliarden Euro gestiegen. Mich wundert das allerdings nicht, es wurde in den letzten Jahren auch ordentlich Stimmung für „grüne Geldanlagen“ gemacht. Institutionelle Investoren hinken mit insgesamt 25,39 Milliarden Euro (plus 9,0 Prozent) erstmals hinterher. 99 Prozent der nachhaltigen Fonds arbeiten übrigens mit Ausschlusskriterien, 84 Prozent wenden den Best-in-Class Ansatz (für mich ist das eine Grauzone) an, Impact Investing machen nur zehn Prozent.
Wolfgang (Pinner), der bei FNG im Vorstand ist, denkt nicht, dass der Ukraine-Krieg den starken Trend zur nachhaltigen Geldanlage stoppen kann. Das hat sicher auch regulatorische Gründe, da Anlegern ab 2. August 2022 aktiv nachhaltige Fonds angeboten werden müssen. Es ist auch noch ordentlich Luft nach oben: Erst 28,2 Prozent der Publikums- und Spezialfonds sind in Österreich als nachhaltig klassifiziert.