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Regierung säumig: Wie schließen wir die Pensionslücke?

Insider Nº285 / 22 24.8.2022 News

Die Pensionskassen (verwalten betriebliche Pensionszahlungen) haben nach plus 7,62 Prozent 2021 im ersten Halbjahr 2022 ein Veranlagungsergebnis von minus 8,78 Prozent erzielt. Die brauchen jetzt einen ordentlichen Endspurt! Auf lange Sicht ist das Ergebnis freundlicher: Durchschnittlich wurde in den vergangenen zehn Jahren 5,06 Prozent, seit 1991 immerhin 5,37 Prozent, erzielt. Und noch ein paar Zahlen habe ich für dich: Aktuell beträgt das Gesamtkapital der Pensionskassen-Kunden 27,4 Milliarden Euro, 15,5 Milliarden Euro davon wurden am Kapitalmarkt erwirtschaftet. Cool! Im Vorjahr wurden 828 Millionen Euro an 127.500 Pensionisten ausbezahlt, das ist eine zusätzliche Pension von im Schnitt 464 Euro pro Monat (14 mal pro Jahr).

Wo sind die Gretas der Pensionen?

Alle Jahre wieder beschäftigen uns die drei Säulen (staatlich, betrieblich, privat) des Pensionssystems. Versteh mich nicht falsch, die Diskussion ist wichtig, es fehlen aber essenzielle Akteure, nämlich die Jungen (also die 20-, 21- , 22-Jährigen), die das interessieren sollte, was es aber nicht tut. Da seh ich keine Greta weit und breit. Da fehlt einfach der Druck. Die Regierung will bis 2024 „entsprechende Rahmenbedingungen für die private Pensionsvorsorge“ schaffen, passiert ist bis jetzt nichts, wie Andreas (Zakostelsky) – er ist Obmann des Fachverbands der Pensions- und Vorsorgekassen Österreichs und Vertreter der betrieblichen Säule – schon beinahe stoisch sagt. Er ist seit 2010 im Amt und hat bereits sieben Finanzminister verdauen müssen. Wobei Finanzminister Magnus (Brunner) durchaus interessiert mitdiskutiert, sagt mir Andreas.

Andreas fordert etwa steuerliche Anreize für Arbeitnehmerbeiträge, wenn diese „grün“ veranlagt werden und einen General-Pensionskassenvertrag, außerdem sollte sich die Alterssicherungskommission um alle drei Pensions-Säulen kümmern.

Lücke schließen

Derzeit geht es in der öffentlichen Diskussion vor allem um die Pensionserhöhung (gesetzlich mindestens 5,8 Prozent) der staatlichen Pension, über langfristigere Modelle wie eine zusätzliche betriebliche (derzeit 24 Prozent in Österreich) oder private Zusatzvorsorge (die die Lücke zwischen Letztgehalt und Pension schließen könnte), sollte aber genauso heftig diskutiert werden.

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