Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) ist die erste österreichische Bank, die künftig bei der Berechnung des Euribor (Euro Interbank Offered Rate) mitmischt. Das Panel der berechnenden Institutionen (darunter Barclays, Deutsche Bank oder Unicredit) wird ab 2. November auf 19 aufgestockt – die Banken machen das übrigens freiwillig. Die zuständige European Securities and Markets Authority (ESMA) würde sich sogar noch weitere Banken für die Berechnung des Euribor wünschen.
Für mich ein starkes Zeichen, wenn von nun an auch ein österreichisches Institut zur Geldmarktstabilität beiträgt. RBI-Pressesprecher Christof (Danz) sagt mir:
„Da der Euribor für uns eine wichtige Kennzahl darstellt, die wir selbst laufend in unseren Modellen benötigen, haben wir beschlossen an der Berechnung teilzunehmen. Entstanden ist das Vorhaben unter Risikovorstand Hannes Mösenbacher, dessen Risikoabteilung es auch betreut. Finanziell ist es für uns kein Vor- oder Nachteil.“
Vom Euribor hast du bestimmt schon gehört, er ist jener Zinssatz zu dem sich die Banken untereinander Geld leihen und dient als Referenz für allerlei Zinsprodukte, wie Swaps, Sparkonten oder Darlehen.
Was wird berechnet?
Der wohl wichtigste Zinssatz, nach dem Leitzins der EZB (derzeit bei 1,25 Prozent) wird täglich, nach der sogenannten Hybrid-Methode berechnet, dabei spielen viele verschiedene Geldmarktprodukte und Transaktionsvolumina eine Rolle. Die Euribor-Zinssätze werden täglich um 11:00 Uhr für fünf Zeitperioden gestellt und veröffentlicht (klick hier). Am wichtigsten ist meist der 6-Monats-Euribor, der lag zu Jahresbeginn noch mit -0,539 Prozent im Minus steht heute bereits bei 1,809 Prozent.