Erste-Group-Risikochefin Alexandra (Habeler-Drabek) hat mir unlängst gesagt, dass 2023 „kein Spaziergang“ wird. Sie erwartet heuer auch einen Anstieg der notleidenden Kredite (akutelle Rate der Non Performing Loans bei historisch niedrigen 2,0 Prozent). 2022 war aus Risikokostensicht noch ausgezeichnet. Druck üben die Entwicklung des Zinsumfelds, der Inflation und des Wirtschaftswachstum aus sowie der Krieg in der Ukraine.
„Wir haben dem Downside-Szenario mehr Gewicht gegeben, also etwa 60 Prozent, und die krisenbezogenen Kreditvorsorgen im Vorjahr von 734 auf 928 Millionen Euro erhöht. Falls es noch schlechter kommt als erwartet, ist der Puffer trotzdem groß genug“, sagt Alexandra.
Anders als während der Covid-Pandemie, sind derzeit Bau- und Immobilienwirtschaft, Automotive, Energie-, Chemie- und Metallindustrie unter Druck, „dort sind wir als Bank stark investiert und haben deshalb höhere Risikovorsorgen“, meint Alexandra. Erste-Group-Boss Willi (Cernko) bezeichnet 2023 als Übergangsjahr.
In meinen Gesprächen mit den Finanzakteuren bekomme ich derzeit so viele unterschiedliche Signale. 2023, du machst mich neugierig!