Von Morningstar erfahre ich, dass seit September 2022 das europaweite Anlagevolumen von Artikel 9-Fonds um rund 40 Prozent von 5,2 auf 3,3 Prozent des Gesamtvolumens gesunken ist. Ganz schön heftig! Viele Anlageprodukte stellen sich folglich selbst nur mehr als „hellgrün“ dar, gelten also laut EU als Artikel 8. Zur Erinnerung: Artikel 9 gilt laut EU-Regeln als „dunkelgrüner“ Goldstandard – hier ist es erklärt.
Im Trend ist die Entwicklung auch in Österreich, wie mir die Vereinigung österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) sagt. Derzeit laufen zehn heimische Fonds mit einem Volumen von 2,49 Milliarden Euro unter Artikel 9. Im Vorjahr waren es noch 13 Fonds mit einem Volumen von 4,88 Milliarden Euro – das schmilzt dahin!
Für mich steht fest: Die Fondsmanager wollen auf der sicheren Seite sein und nicht in die Greenwashing-Falle tappen. Andererseits höre ich immer lauter Frust über die EU-Bürokratie. Die Financial Times behauptet, dass sogar die EU-Kommission selbst nachdenkt, ihre eigene Kategorisierung abzuschaffen. Vielleicht täte ein Neustart ganz gut.