Ich bin noch immer verwundert, dass die Lenzing AG vor ein paar Tagen 49.500 Aktien der Oberbank AG im Wert von rund drei Millionen Euro (60,61 Euro je Aktie) verkauft hat. Seien wir ehrlich, wieso hält ein Industriekonzern wie die Lenzing AG Aktien der Oberbank? Welche Strategie steckt hinter solch einer Finanzanlage? Lenzing-Sprecher Daniel (Winkelmeier) versucht es mit der Erklärung „übliche betriebliche Instrumente zur Diversifizierung der Vermögenswerte“.
Die Lenzing AG musste den Verkauf übrigens melden, weil Oberbank-Generaldirektor Franz (Gasselsberger) im Aufsichtsrat sitzt. Bis 2017 waren laut FMA nur Transaktionen zu melden, wenn Franz persönlich einen nennenswerten wirtschaftlichen Vorteil aus der Transaktion gehabt hätte. Das erklärt das Fehlen der Kaufmeldung. Die Lenzing AG hat auf jeden Fall ein gutes Geschäft gemacht – der Faserhersteller ist grad ordentlich im Trudeln (klick hier) -, die Oberbank notiert derzeit mit 64 Euro auf einem Allzeithoch, 2017 kostete die Aktie um die 30 Euro. Die Lenzing-Aktie (jetzt 37,3 Euro) war damals mit rund 170 Euro auf ihrem Allzeithoch!