Jetzt sollen gleich zwei Kapitalerhöhungen die insolvente Marinomed Biotech AG über Wasser halten. Nach dieser Ad-hoc-Meldung greife ich sofort zum Telefon, und CEO Andreas (Grassauer) erklärt mir, dass damit der offensichtliche Liquiditätsbedarf des Pharmaunternehmens gedeckt würde. Bei der festgelegten Range von 4,9 bis 5,2 Euro pro Aktie würden die zwei Erhöhungen des Stammkapitals um jeweils 10 Prozent also insgesamt etwa 1,5 Millionen Euro in die Kassen spülen (gerade notiert das naturgemäß höchst volatile Papier bei rund 7,6 Euro).
„Auch meine Familie und der Aufsichtsrat sind natürlich bereit, Geld in die Hand zu nehmen. Wir glauben fest an die Zukunft von Marinomed“,
sagt mir Andreas (im Bild übrigens bei einer Börsianer-Roadshow), dessen Mittel ich aber begrenzt sehe. Die Investoren für die Kapitalerhöhung dürften sich nach meinen Informationen im engeren Umfeld des Unternehmens befinden. Eine Liquiditätsspritze wäre meiner Ansicht nach auch zentral, um mit dem Hauptgläubiger, der Europäischen Investitionsbank (EIB), die Verhandlungen über eine vernünftige Quote (irgendwo über 20 Prozent) bis 14. November 2024 (Ende des Sanierungsverfahrens) in trockene Bücher zu bringen.
Teilverkauf geplant
Der Knüller sind diese Summen aber nicht! Damit wäre erst einmal der Bestand, aber noch nicht die Zukunft des einstigen Wiener Börsenstars gesichert. Hinter den Kulissen laufen auch darum die Verkaufsbemühungen des Carragelose-Geschäfts – mit einem antiviralen Nasenspray wurde das Unternehmen in der Corona-Zeit bekannt – intensiv. Andreas dazu:
„Die Insolvenzmeldung hat tatsächlich dazu geführt, dass weitere Interessenten auf uns aufmerksam wurden.“
Ich drücke die Daumen, dass es jeweils zu positiven Abschlüssen kommen wird.