Gerade, wo bei den von Unwettern Betroffenen die Aufräumarbeiten und die Evaluierung der Schäden beginnen, bekomme ich die Nachricht auf mein Handy geschickt, dass laut Berechnungen des Rückversicherers Swiss Re Österreich von allen Ländern weltweit am viertstärksten von Schäden durch Wetterkatastrophen betroffen ist. Nämlich mit Schäden von 0,25 Prozent des BIPs. Hier siehst du die Liste:
Laut Swiss Re Institute war 2023 das vierte Jahr in Folge, in dem die weltweiten versicherten Schäden aus Naturkatastrophen bei über 100 Milliarden US-Dollar lagen.
Schäden im Schnitt verdoppelt
Die österreichische Versicherungsbranche sieht die Unwetterschäden über die Jahre jedenfalls deutlich ansteigen. Klaus (Kraigher), Sprecher der Uniqa Insurance Group AG, erklärt mir dazu: „Die Schäden lagen Anfang der 2000er-Jahre in Österreich noch zwischen 300 und 400 Millionen Euro pro Jahr, inzwischen betragen sie rund eine Milliarde Euro. Die Uniqa verzeichnete 2023 – ohne ein Extremereignis wie jenes der letzten Tage – in Summe 152 Millionen Euro aus wetterbedingten Schäden. Damit lag das Vorjahr deutlich über dem Schnitt der vergangenen Jahre.“
Mein Schluss: Wir müssen über das Thema Versicherung und staatliche Hilfe über Katastrophenfonds grundlegend nachdenken. Ich halte den Vorschlag von Wifo-Chef Gabriel (Felbermayr) für verfolgenswert. Er schlägt eine Pflichtversicherung gegen Unwetterschäden vor, damit auch der private Sektor in die Pflicht genommen wird. Wie diese ausgestaltet werden soll und wie hoch die Prämie für eher weniger Gefährdete sein soll, wäre dann noch zu eruieren.