Dass sich die Erste Group Bank AG auch im Rennen um die Commerzbank AG beteiligen könnte (Unicredit sicherte sich kürzlich 9 Prozent und überlegt Fusion), halte ich für sehr unwahrscheinlich. Obwohl natürlich zwei ehemalige Vorstandsmitglieder jetzt im Commerzbank-Vorstand sitzen und so sicher miteinander parliert wird. Aber ehrlich: Das wäre eine Nummer zu groß.
„Für die Erste Group wäre es strategisch leichter, die MBank zu integrieren. Das ist die polnische Tochter der Commerzbank. Da gab es schon einmal Interesse. Die DNA der Erste Group ist Österreich und Osteuropa“, sagt mir Bernhard (Engel), Österreich-Chef des Beraters Alvarez&Marsal.
Wie du weißt, hat Erste-Group-Vorstandschef Peter (Bosek) ein Auge auf den polnischen Markt geworfen.
Europa ist overbanked, Banken ineffizient
Bernhard bezeichnet die Unicredit, die Erste Group Bank AG und die Bawag Group AG als sehr gut aufgestellt, die nächsten 18 Monaten inklusive zwei möglicher Zinssenkungen zu navigieren. Aber:
„Die EZB befürwortet Cross-Border-Merger. Europa ist overbanked, viele Banken sind ineffizient. Die Banken haben durch die Zinserhöhungen gut verdient, aber sie hatten keinen Druck ihre Kosten zu reduzieren. Effizienz und ein gutes Digitalkonzept sind die beste Verteidigung gegen eine Übernahme. Wer das hat, wird selbst zum Käufer, wie die Unicredit“, sagt Bernhard.
Eine Fusion zwischen Commerzbank AG und Unicredit ist für mich aber unwahrscheinlich. Da gibt es jetzt schon zu viel Gegenwind.