Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) hat das Kernbankengeschäft ihrer Polen-Tochter für 775 Millionen Euro an die Bank BGZ BNP Paribas verkauft. Auf das Konzernergebnis der RBI wird sich das mit minus 120 Millionen Euro auswirken. Ich hatte dir im Jänner berichtet, dass RBI-Vorstandschef Johann (Strobl) mit einem Verkauf liebäugelt. Ich kann mir vorstellen, dass Johann erleichert ist, dass er die Raiffeisen Bank Polska nun nicht mehr bis 15. Mai 2018 an die Börse Warschau bringen muss. Kleiner Wermutstropfen bleibt. Das Schweizer-Franken-Portfolio hat Johann der BNP-Paribas-Tochter nicht schmackhaft machen können und wird jetzt in einer eigenen Filiale (muss extra gegründet werden) der RBI in Polen ausgelagert. Für die RBI ist der Verkauf trotzdem ein Befreiungsschlag. Der Deal wird im vierten Quartal 2018 abgeschlossen sein.
Auf Twitter ist übrigens nicht Polen, sondern das Russland-Engagement der RBI bestimmendes Thema. Die Aktie hat seit dem 5. April 2018 23 Prozent verloren. Für einen Blue-Chip ist das ein Desaster. Heute liegt die Aktie acht Prozent im Minus, der Polen-Deal kommt am Markt anscheinend nicht gut an. Ich bin gespannt, ob Johann seine Russland-Strategie dahingehend ändern wird. Russland war immer ein wichtiges Investment (seit mehr als 20 Jahren!) für die RBI.
Besser spät als nie. Für #RBI-Aktionäre noch lange kein Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Nach wie vor ist Bank bei ihren Erträgen massiv von ihrem #Russland-Asset abhängig. Und dieses wird immer mehr zur Belastung.https://t.co/9mBHmMtVHf
— Lemi (@WLemerz) April 10, 2018
Nach US-Russland-Sanktionen sackt Raiffeisen-Aktie ab https://t.co/CY6pMJLqqR pic.twitter.com/AWUN7fPJ4j
— SN aktuell (@sn_aktuell) April 9, 2018