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Nachhaltigkeits-Studie: Viel Getöse, wenig Handfestes

Exklusiv Insider Nº338 / 21 26.8.2021 ESG

Ich habe in der „Marktstudie Nachhaltigkeit – Wie weit sind Österreichische Unternehmen und welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei der Finanzierung? “ von Arthur D. Little und Erste Group Bank AG vorab gelesen, dass rund 60 Prozent der 200 befragten Unternehmen (börsennotierte und private) in Österreich keine Ahnung von der EU-Taxonomie haben. Und das, obwohl Nachhaltigkeit für mehr als 80 Prozent angeblich einen hohen Stellenwert hat. Leben die einer Bubble oder sind das wir? Erst 42 Prozent haben eine Nachhaltigkeitsstrategie umgesetzt, 46 Prozent publizieren keinen Nachhaltigkeitsbericht, weil sie „nicht müssen“.

„Von Unternehmen gibt es viele Absichtserklärungen, aber einen hohen Aufholbedarf. Das heißt, die Kommunikation ist in puncto Nachhaltigkeit viel weiter als die Praxis der Unternehmen“, sagt mir Georg (von Pföstl) von Arthur D. Little, der den Bereich Financial Services leitet.

Überraschend ist auch, dass 78 Prozent nicht wissen, wie ihre Hausbank in puncto Nachhaltigkeit aufgestellt ist, geschweige denn, welche einschlägigen Produkte angeboten werden. 76 Prozent der befragten Unternehmen geben wiederum an, dass ihre Hausbank noch keine Nachhaltigkeitsdaten von ihnen verlangt hat und denken, dass das auch in Zukunft so bleiben wird. Das wird deshalb spannend, weil Banken in Zukunft bei jeder Kreditentscheidung ESG-Kriterien berücksichtigen müssen. Das gibt dann ein böses Erwachen. Ich finde solche Studien wichtig, weil sie zeigen, dass Lebensrealitäten und eigene Wahrnehmungen sehr unterschiedlich sein können.

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