Dass die Eskalation heute schwer auf den ATX lastet war absehbar, macht mir aber noch keine allzu großen Sorgen. Ein Zahlungsausfall Griechenlands würde die Eurozone im Ausmaß von 190 Milliarden Euro (entspricht knapp 2% des BIP) treffen. Das wäre natürlich kurzfristig schmerzlich aber wirtschaftlich (nicht politisch) verkraftbar. Vor allem für Österreich (Banken haben seit 2009 ihre Aussenstände massiv reduziert), bei dem Griechenland „nur“ mit 9,8 Milliarden Euro in der Kreide steht. 82 Prozent der Schulden entfallen nämlich auf die vier Länder Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien. Die griechische Tragödie macht aber eine der Schwächen der Eurozone sichtbar, wie Gerhard (Winzer), Chefökonom der EAM, heute in einem Blog-Beitrag schreibt: „Es mangelt an den notwendigen Institutionen, die eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik ermöglichen. Die Länder der Eurozone sind offensichtlich nicht unwiderruflich miteinander verbunden. Die rechtlichen Implikationen, wenn doch ein Land austritt, sind völlig unklar.“ Das macht auch mir Sorgen, aber noch viel mehr ein anderes Referendum. Stellt euch vor die Briten steigen aus der EU aus, dann haben wir ein echtes Problem! Stichwort: „Brexit“. Bleibt mir noch der Zorn auf Tsipras-Berater Theodoros Paraskevopoulos, der gestern im Deutschen Fernsehen bei Günther Jauch (siehe auch Spiegel-Bericht) ausschließlich durch Inkompetenz und Blödheit aufgefallen ist, wie ihr hier sehen könnt:
© ORESTIS PANAGIOTOU / EPA / picturedesk