Die Wiener Börse AG setzte bei ihrer Expansion auf Osteuropa. Der Plan ging leider nur teilweise auf. Vor allem Börsengänge von Ost-Unternehmen in Wien blieben aus. Auch die sinnvolle Fusion mit Warschau platzte im vergangenen Jahr. Was nicht dem Vorstand sondern vor allem den Eigentümern zuzuschreiben ist. Jetzt möchte die Wiener Börse AG eine ihrer Tochterbörsen (Prag, Budapest, Ljubljana), nämlich Ljubljana (LJSE), verkaufen.
Wie man aus Marktkreisen hört, könnte ein Grund für den Rückzug Pläne der slowenischen Regierung sein, die Notierungen der größten Unternehmen auf größere Börsen zu verlegen. Die Marktkapitalisierung in Slowenien beträgt aktuell 6,2 Milliarden Euro (Wien zirka 90 Milliarden Euro). Einen potentiellen Käufer hat man mit der Zagreber Börse bereits an der Angel. Die Entscheidung soll laut ‚Wirtschaftsblatt‘ in den Sommermonaten fallen.
Ein weiterer Verkauf der Osteuropa-Beteiligungen wird dementiert und würde aus meiner Sicht auch keinen Sinn machen. Ganz im Gegenteil. Ich finde man sollte eine gemeinsame Plattform für Zentral- und Osteuropa anstreben. Also ein gemeinsamer Börsenplatz mit mehr Titel und Liquidität. Zuerst mit Prag, Budapest und Ljubljana, dann mit Warschau (!!!). Das würde unserem Finanzplatz gut tun und für mehr Aufmerksamkeit bei den internationalen Investoren sorgen. Ein Listing von Sanitärkeramikhersteller Roy Ceramics SE im dritten Markt der Wiener Börse interessiert mich als Wiener Marktteilnehmer hingegen gar nicht.