Schön langsam ergibt es vielleicht wieder Sinn, dass Leute die Geldscheine unter der Matratze vorkramen und auf die Bank bringen, denke ich mir, als ich die Ankündigung der Santander Consumer Bank lese. 1,4 Prozent zahlt sie ab sofort für Tagesgeld. Das ist noch immer ein gutes Geschäft (für die Bank), da die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit den Banken für ihr nicht benötigtes Geld 2,5 Prozent Einlagenzins zahlt. Ich frage mich, wann die etablierten Institute sich bewegen und die etlichen Zinserhöhungen – der Leitzins liegt bekanntlich bei 3,0 Prozent – den Kunden weitergeben?
Bessere Zinsen am Verrechnungskonto
Fintechs wie Scalable Capital sind hier schon aufgesprungen und versuchen den alteingesessenen Playern mit Angeboten die Kundschaft abzuluchsen. 2,3 Prozent zahlt Scalable Capital für täglich verfügbares Cash auf dem Wertpapierkonto.
Festgeld weiter unattraktiv
Ein Blick auf Festgeld zeigt ein ähnliches Bild. Santander zahlt jetzt 3,0 Prozent bei einer dreijährigen Bindung. Damit liegt man unter den etablierten Anbietern im oberen Feld. Die Hypo-Oberösterreich zahlt hier derzeit 2,5 Prozent.
Wer sich nicht auf eine der Netzbanken mit teils unklarer Rechts- und Eigentümerstruktur einlassen möchte, der wird mit den Sparzinsen bei unserer derzeitigen Inflationsrate eher Schmähstad bleiben. „Der eine spart, kriegt graue Haare….“, fällt mir da nur mehr ein Song der EAV aus dem Jahr 1985 dazu ein – damals lag der Tagesgeldzinssatz übrigens bei 6,2 Prozent.