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Massiver Vorwurf: Wurde IPO bei Teak Holz erschlichen?

Insider Nº158 / 15 15.10.2015 News

Franz (Fraundorfer), Vorstand des börsennotierten Plantagenbetreibers Teak Holz International AG (THI), schließt ein faules Spiel beim Börsengang der THI im Jahr 2007 nicht aus. „Es gibt Anhaltspunkte, dass das Listing erschlichen wurde“, verrät Franz im Gespräch mit dem Magazin ‚DerBörsianer‘. Zu deiner Erinnerung: Die THI ist heute pleite. Am 09. September 2015 wurde der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung eingestellt. Fehlerhafte Gutachten (!) bescheinigten dem Unternehmen lange falsche Baum-Bestände in den Büchern.

Ich frage mich, wie das sein kann – vor allem bei einem Unternehmen, das an der Börse notiert. Da haben wohl mehrere Beteiligte beim Börsengang geschlafen. Franz (Vorstandsmandat wurde kürzlich verlängert) ist sich sicher, dass die Wiener Börse die THI nicht angefasst hätte, wenn die wahren Zahlen bekannt gewesen wären (jetzt hat die Wiener Börse ihr kleines Griechenland). Wenn ich mich richtig erinnere, fungierte die Erste Group Bank AG (eine Delegation reiste Anfang 2007 sogar nach Costa Rica) damals als Emissionsbank.

Listing an Wiener Börse war ein Fehler

Franz, der seit 2013 THI-Vorstand (also selbst nicht der Verursacher) ist, räumt heute sogar ein, dass sich das Geschäftsmodell der THI nicht für eine Börse eignet und dass das Listing in Wien „aufgrund der geringen Liquidität und der Exotik eines Holzwertes ein Fehler war.“ Das hilft den Aktionären leider nicht. Ich persönlich finde die THI-Aktie (eigentlich schon lange eine Börsenleiche) hätte schon viel früher von der Wiener Börse verschwinden müssen. Ich möchte aber auch an die Eigenverantwortung der Anleger appelieren – in solch ein spekulatives Geschäftsmodell investiert man einfach nicht.

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