Aktienbesitzer der Flughafen Wien AG dürfen sich auf den ersten Blick freuen. Das 100-Euro-Übernahmeangebot pro Aktie (das der australische Pensionsfonds IFM unlängst auf den Tisch legte und somit auf 39,9 Prozent aufstocken will) ist doch etwas- vor allem wenn man bedenkt, dass das Unternehmen vor drei Jahren noch weniger als die Hälfte wert war. Also zuschlagen? Der gute Schein trügt, meint nun der amtierende Vorstand des Flughafens und ich bin der Meinung, dass man sich seine Argumente sehr gut anschauen muss.
Hier die Kernpunkte: Durch das für die Terminalerweiterung angestrebte Investitionsprogramm bis 2023 und die Aufstockung des Flughafens Malta versprechen die Vorstandsdirektoren Günther (Ofner) und Julian (Jäger) höhere Erlöse und mehr Rentabilität. Das 100-Euro-Angebot könnte also doch unter dem mittelfristigen Kurspotenzial liegen.
Ich stelle mir weiter die Frage, ob ein weiterer Rückgang des Streubesitzes der Aktie gut täte. Wegen zu wenig Volatilität ist die Flughafen Wien AG bekanntlich heuer bereits aus dem ATX gefallen. Wird das Angebot von IFM angenommen, würde sich der Streubesitz auf rund zehn Prozent halbieren. Eine Rückkehr in den ATX so in weite Ferne rücken. Dann kann man gleich ein Delisting anstreben.