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Anlagebetrug: Haft für Wiener Investmentbanker

Insider Nº285 / 16 22.11.2016 News

Ein Vermögensverwalter sollte eigentlich dafür sorgen, dass sich das Geld seiner Kunden vermehrt. Nicht so im Falle eines prominenten Wiener Fondsmanagers (sein Name ist mir bekannt). Wie mir ein Whistelblower exklusiv berichtet und das Landesgericht für Strafsachen Wien bestätigt, wurde dieser wegen gewerbsmäßig schweren Betruges zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren (davon sechs Monate unbedingt) verurteil.

Unter Vorgabe im professionellen Anlagebereich, bei dem renommierten Wiener Investmenthaus Schiketanz Capital Advisors (für das er tatsächlich kurze Zeit aktiv war) tätig zu sein, hat er im Zeitraum November 2012 bis September 2014 mehrere Anleger mit einer garantierten 2-jährigen Gewinnausschüttung im Zielbereich von 18 bis 20 Prozent gelockt. Das Geld hat er aber, laut mir vorliegendem Urteil, Großteils zur Finanzierung seines Lebensunterhalts (er hatte unter anderem eine schöne Dachgeschosswohnung am Wiener Stadtpark) verwendet.

Wie mir Betroffene erzählen, soll er sich, um ihr Vertrauen zu gewinnen, dabei nicht nur als erfolgreicher Börsenhändler (Trader), sondern sogar als Doktor (Arzt!) ausgegeben haben. Ihm konnte in dem Verfahren ein Gesamtschaden von über 120.000 Euro nachgewiesen werden. Der Geschädigte hat ein Geständnis abgelegt und auf Rechtsmittel verzichtet.

Weitere Strafanzeigen erstattet

Damit nicht genug. Von der Staatsanwaltschaft Wien weiß ich, dass weitere Betroffene Strafanzeigen erstattet haben. In einem konkreten Fall (Streitwert 100.000 Euro) geht es um ein Darlehen von einem ehemaligen Arbeitskollegen. Der verurteilte Betrüger soll es laut Strafanzeige nicht zurück gezahlt haben, stattdessen dem Geldgeber immer wieder Märchengeschichten (Not macht erfinderisch) aufgetischt haben.

Sein ehemaliger Arbeitgeber, Schiketanz Capital Advisors zeigt sich auf Nachfrage, von den Vorfällen, nicht betroffen. Der ehemalige Fondsmanager wurde vor geraumer Zeit fristlos entlassen.

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