Irgendwie finde ich es seltsam, dass die Bawag-Aktie trotz der (neuerlich) famosen 2017er-Zahlen der Bawag Group AG nicht richtig vom Fleck will. Der Unmut (von Bloggern) an den Mega-Gehältern (Sechservorstand staubte im Vorjahr 25,8 Millionen Euro ab) der Bawag-Topmanager kann es schließlich nicht sein. Auch wenn die 4,3 Millionen Euro pro Kopf im Vergleich zu anderen österreichischen Bank-Vorstandsgehältern utopisch klingen. Erste-Group-Vorstandschef Andreas (Treichl) muss sich mit seinen Bezügen (2016) von etwa drei Millionen Euro da fast schon verstecken.
Und bei der Bawag Group AG kommt neben dem zusätzlichem Aktienoptionsprogramm (bringt gute Dividendenerträge!) jetzt auch noch ein „Long Term Incentive Programme“ dazu, von dem Vorstand und Top-Management (insgesamt 55 Mitarbeiter) profitieren. 75 Prozent (Performance abhängig) des Bonus, also 55 Millionen Euro, wurden in der 2017er-Bilanz rückgestellt. Den Bonus gibt es aber nur, wenn die gesteckten Drei-Jahreszielen wie eine Kosten-Ertrag-Relation von unter 40 Prozent, eine jährliche Steigerung des Gewinns vor Steuern von fünf Prozent sowie eine Kernkapitalquote von mindestens 12,0 Prozent erreicht werden. Gelingt das dem Vorstand, werden die Gehälter inklusive allen Zusatzprogrammen in der Tat mega-üppig.
Aber zurück zur Aktie: Mir ist eingefallen, dass im April die nächste Sperrfrist der Großaktionäre Cerberus (hält 35,1 Prozent) und Golden Tree (hält 25,7 Prozent) ausläuft. Das lastet natürlich auf der Aktie. Ich rechne damit, dass die beiden US-Hedgefonds einen Anteil ihrer Aktien auf den Markt werfen. Danach könnte es tatsächlich steiler bergauf gehen.