Die börsennotierte Sanochemia Pharmazeutika AG hat einen Bewilligungsentzug für die Herstellung und Qualitätskontrolle bestimmter Arzneimittel erhalten. Wie ich gelesen habe, wird die Produktion einstweilen extern an andere Firmen vergeben. Vorausgegangen ist dem Entzug eine Inspektion (11. Dezember 2017) des Bundesamts für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG), das dem Wiener Pharmaunternehmen die Bewilligung zur Herstellung bestimmter Arzneimittel verbot. Sanochemia-Unternehmenssprecherin Bettina (Zuccato) hat mir erzählt, dass sie bis heute keinen Bescheid bekommen haben und deshalb auch bis letzte Woche fleißig weiter produzierten. Erst ein Verweis in der EU Datenbank für Herstellungsgenehmigungen machte die Sanochemia vergangenen Mittwoch aufmerksam.
Das BASG ist entsetzt über den Vorgang. Christoph (Baumgärtel) vom Bundesamt bestätigt mir zwar, dass die Sanochemia noch keinen Bescheid erhalten haben kann. (in der Gesundheitsbranche ist das ganz normal, dass die Bescheidübermittlung bis zu einem halben Jahr dauert) Sie wussten dennoch von Anfang an von den Problemen und der Verstöße Bescheid.
„So wurde beispielsweise die Maßnahme betreffend des Entzugs der Bewilligung zur Herstellung bestimmter Arzneimittel im Einvernehmen und Absprache mit der Sanochemia Pharmazeutika AG im Vorfeld getroffen“
Jetzt so tun als ob man nie etwas gewusst hätte finde ich seltsam und genauso wie Christoph ungehörig.
Wie ich von Bettina erfahren habe, kann in den nächsten Tagen mit einer weiteren Ad-Hoc Meldung zu den Vorgängen gerechnet werden. Ich bin gespannt.