Hast du mitbekommen, dass der österreichische Notenbank-Chef Ewald (Nowotny) letzte Woche heftige Kritik an der deutschen Bundeskanzlerin Angela (Merkel) geübt hat? Ewald hält Angelas Entscheidung, auf die Kandidatur eines Deutschen für die Spitze der Europäischen Zentralbank zu verzichten, für einen „schweren politischen Fehler“. EZB-Chef Mario (Draghi) scheidet Ende Oktober 2019 aus. Wie ich dir berichtet habe, war Ewald großer Fan des vielfach als Draghi-Nachfolger gehandelten deutschen Bundesbank-Chef Jens (Weidmann).
Angela sieht das naturgemäß anders, ihr ist es (Medienberichten zufolge) wichtiger, dass Deutschland den nächsten EU-Kommissions-Präsidenten stellt (beide Posten in deutscher Hand wären machtpolitisch unmöglich).
Das für einen Notenbank-Chef untypisch lose Mundwerk kann sich Ewald übrigens leisten, weil er sich im August 2019 in die Pension verabschiedet. Ich bin schon gespannt, was wir bis dahin noch von ihm zu hören bekommen.
Angela Merkel verzichtet wohl auf eine Kandidatur von Jens Weidmann als EZB-Chef. Österreichs Notenbank-Boss hält das für einen schweren Fehler. https://t.co/aFHi6EJQMh
— Handelsblatt (@handelsblatt) October 18, 2018