Beim Kamingespräch des Börsianer am 6. Juni 2019 im Palais Coburg in Wien diskutierten Experten mit Journalisten und Gästen über Weh und Pein der Wertpapier-Richtlinie Mifid II. Der Tenor: Statt Anlegern mehr Vielfalt und Transparenz zu verschaffen, vergrault Mifid II Anbieter, schränkt das Produktangebot ein und bringt die Infrastruktur des Kapitalmarkts arg unter Druck. Alles nicht zum Wohl der Anleger, wenn du mich fragst! Hier habe ich dir ein paar Fotos des Gesprächs zusammengestellt.
Die Herren der Schöpfung sind bereit. Wolfgang Matejka (Matejka&Partner Asset Management), Günther Schiendl (VBV-Pensionskasse AG), Dominik Hojas (Börsianer), Günther Artner (Erste Group Bank AG), Harald Hagenauer (Oesterreichische Post AG) und Fritz Mostböck (Erste Group Bank AG) sind keine Freunde von Mifid II.
Günther Artner (Erste Group Bank AG) kritisierte die steigende Intransparenz durch Mifid II und wünscht sich ein steuerbegünstigtes Vorsorgekontomodell für Werpapierinvestments, um brachliegendes Kapital zu mobilisieren.
Friedrich Mostböck (Erste Group Bank AG) hält Mifid II für realitätsfern. Mit dieser Meinung ist er nicht alleine!
Günther Schiendl (VBV-Pensionskasse AG) versucht den positiven Ansatz. Er sieht Mifid II als Wettbewerbskriterium und fordert eine mutigere und bedarfsnähere Produktpolitik der Kapitalanlagegesellschaften.
Mifid II wirke sich auf Investoren, Broker und Unternehmen aus, sagt Harald Hagenauer (Oesterreichische Post AG). Große Broker drängen mit Kampfpreisen kleinere aus dem Markt, aktiver und unabhängiger Research wird immer weniger und Volatilität als auch Illiquidität hat zugenommen.
Wolfgang Matejka (Matejka&Partner Asset Management) macht Mifid II unter anderem für das "grausame" Aktienjahr 2018 verantwortlich.
Klein, aber fein, diese Runde.
Wie war das jetzt genau beim Börsengang der Frequentis AG und den begleitenden Banken?, fragte Matthias Wabl (Bloomberg).
Brigitta Schwarzer (Inara) wollte genauer wissen, was denn nun Mifid II für den heimischen Kapitalmarkt bedeutet.