Die Corona-Krise wäre für die ÖBAG eine großartige Chance gewesen sich aktiv und günstig an heimischen Unternehmen zu beteiligen. Statt dass der Staat einfach Hilfsgelder verteilt, hätte man hier mit strategischen Beteiligungen von 2-3 Prozent Unternehmen punktuell helfen und damit gleichzeitig Gewinne für das Budget erwirtschaften können. So ein aktives nationales Vehikel würde mir gefallen. Es könnte den Kapitalmarkt Österreich stärken. Bei Schlüsselindustrien die Beteiligung notfalls sogar ausbauen. In der Schweiz kauft zum Beispiel die Nationalbank seit einiger Zeit Aktien der Schweizer-Konzerne. Ein Modell, welches ich ablehne. Der norwegische Staatsfonds gilt bekanntlich als einer der größten weltweiten Aktionäre – ist aber nicht ganz vergleichbar mit Österreich. Leider gibt es hier zu Lande zu wenig Initiative in diese Richtung. Es bräuchte für die ÖBAG ein Signal aus der Bundesregierung. Ein Expertenkomitee für Investments hatte man bei der ÖBAG bereits vor einiger Zeit eingerichtet. Nur die Transaktionen blieben aus. Vielleicht müssen wir nochmals über ihre Strategie sprechen. Der ATX-Performance hätte mehr Inlandsnachfrage gut getan.
© ÖBAG/Luiza Puiu