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Anleihe Guntramsdorf: Bürgermeister las Vertrag nicht

Exklusiv Insider Nº298 / 20 30.6.2020 News

Womöglich erinnerst du dich noch, als ich dir 2017 vom Aufreger einer Gemeindeanleihe im niederösterreichischen Guntramsdorf erzählte (lies hier mehr). So kurios die Geschichte damals war, so kurios lese ich jetzt von einem Geständnis des Ex-Bürgermeisters und zweier Gemeinderätinnen. Sie haben einen von ihnen unterzeichneten Vertrag nie gelesen. Darauf muss ich mir erst einmal ein Achterl Guntramsdorfer Wein einschenken.

Die Causa ist noch immer nicht abgeschlossen, da die Gemeinde nach der Steuernachzahlung (waren 1,3 Millionen Euro) das Prüf- und Beraterunternehmen WT 80, als auch einen Gutachter und einen Anwalt auf Fehlberatung klagte. Das Verfahren gegen den Anwalt verlor die Gemeinde jetzt in erster Instanz (ich denke, die Aussage des Bürgermeisters hat seinen Teil beigetragen). Wer schlussendlich recht hat, sollen die Gerichte entscheiden. Wenn du mich fragst, müssen Unterzeichner bei einem derartigen Finanzierungsprojekt (30-Millionen-Euro-Anleihe!) jeden Vertrag, der in irgendeiner Weise damit in Verbindung steht, genauestens lesen. Denn wie heißt es so schön: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Die Gemeinde wird gegen das Urteil dennoch berufen, wie mir der Amtsleiter Guntramsdorfs sagt. Das Verfahren gegen den Gutachter ruht übrigens, jenes gegen die WT 80 verschob sich Corona bedingt nach hinten.

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