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Zu wenig Personal: Kritik an Bilanz-Prüfstellen

Insider Nº306 / 20 6.7.2020 News

Die Kritik im Zuge des Wirecard-Bilanz-Skandals an der Deutschen Prüfungsstelle für Rechnungslegung (DPR) schwappt langsam auf Österreich über. Aus der heimischen Politik gibt es bereits erste Rufe nach einer stärkeren Bilanz-Prüfstelle (lies hier nach). Bei der Österreichischen Prüfstelle für Rechnungslegung (OePR), arbeiten „insgesamt sieben Wirtschaftsprüfer“, sagt mir Generalsekretärin Helga (Csokay). Die OePR ist ein unabhängiger Verein ohne Behördenfunktion (übernimmt die FMA). Jährlich werden Bilanzprüfungen börsennotierter Unternehmen (klick hier) nach einem mit der Finanzmarktaufsicht (FMA) festgelegten Prüfplan durchführt. Das sind pro Jahr 25 bis 30 Unternehmen nach Zufallsprinzip, 2019 waren es wegen Personalmangel (inzwischen behoben) nur 19, bei sieben wurden Fehler in der Rechnungslegung festgestellt.

Fehler findet die Prüfstelle jedes Jahr. Erinnere dich, 2018 musste die Palfinger AG wegen dem Marinegeschäft ihren Eigenkapitalwert korrigieren, 2019 die SBO AG die US-Tochter wertberichtigen, und bei der Cleen Energy war der Firmenwert zu hoch berechnet gewesen.

Die EU-Kommission diskutiert jetzt, ob Stellen wie die DPR und OePR die notwendige Unabhängigkeit, Effizienz und Effektivität haben, höre ich aus der FMA. Mehr Ressourcen gehen immer, sag ich. Auch eine Eingliederung der Prüfung in die FMA ist vorstellbar. Die Bilanzen sind heute so komplex, da muss man schon vom Markt kommen, um Insider zu sein und diese zu verstehen.

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