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Commerzialbank: Für Prüfer TPA kann es teuer werden

Exklusiv Insider Nº337 / 20 23.7.2020 News

Die Wiener TPA als Abschlussprüfer der burgenländischen Commerzialbank wird nun von ihrer Branchenaufsichtsbehörde (APAB) geprüft. Der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater war von 2006 bis 2018 Bilanzprüfer der Pleitebank. TPA sieht sich selbst als Opfer und will die Bilanzfälschung nicht bemerkt haben. Die möglichen Konsequenzen der Behörde reichen bis zu einem zeitweisen Berufsverbot der Abschlussprüfer oder Geldstrafen von maximal 350.000 Euro.

Vier Millionen pro Abschluss

Ob der Wirtschaftsprüfer sauber gearbeitet hat, werden am Ende die Gerichte klären. Es kursieren Gerüchte, dass Saldenbestätigungen nicht direkt versandt wurden. Das heißt, die Einlagen bei anderen Banken nicht verifiziert wurden. Das wäre laut Brancheninsidern ein No-Go. Es wurden daher bereits mehrere Klagen angekündigt. Einfach wird es jedenfalls nicht der TPA ein Versagen nachzuweisen, aber unter allen Beteiligten (Aufsichtrat, FMA) wird es meiner Einschätzung nach hier am ehesten möglich sein.

Auch Anleger-Anwalt Ingo (Kapsch) rechnet sich sehr gute Chancen aus, er vetritt in diesem Fall mehrere institutionelle Investoren. Bis zu vier Millionen Euro (pro Abschluss) könnten im Falle der Commerzialbank vom Wirtschaftsprüfer zu holen sein. Bei Vorsatz gibt es keine Haftungsbeschränkung. Es könnte also für die TPA richtig teuer werden. Da würde selbst eine Versicherung nicht ausreichen.

Die betroffene Gesellschaft der TPA habe ich übrigens nicht mehr auf der Website des Konzerns gefunden. Sehr interessant finde ich aber diesen Transparenz-Bericht. Hier kann ich viel über die Qualitätssicherung des Konzerns nachlesen.

57,4 Millionen Euro Umsatz

Das neue Headquarter der TPA ist am Hauptbahnhof (im Icon), gleich neben dem Erste Campus und der Bawag Group AG. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Zu den prominentesten Kunden der TPA zählt die Signa von Investor Rene Benko. Sie war der Entwickler der beiden Icon-Tower. Der Gesamtumsatz der TPA Netzwerkgesellschaften in Österreich beträgt 2019 57,4 Millionen Euro.

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