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Zahlungen: Investoren distanzieren sich von IVA

Exklusiv Insider Nº487 / 20 6.11.2020 News

Der Interessenverband für Anleger (IVA) erklärt sich zu den Geschäftspraktiken seines ehemaligen Vize-Präsidenten Michael (Knap). Dieser hat in mehreren Fällen bestätigt, private Zahlungen (unter anderem der Bawag Group AG) von börsennotierten Unternehmen angenommen zu haben. Damit ist laut Marktexperten eine unabhängige Stimmrechtsvertretung für Kleinanleger bei den betroffenen Konzernen unglaubwürdig – „der Interessenkonflikt sei völlig klar“, meint etwa der bekannte Fondsmanager Wolfgang (Matejka). Auch 3-Banken-Generali-Chef Alois (Wögerbauer) ist irritiert und fordert eine „kritische Distanz“ zu Unternehmen.

Präsident Wilhelm (Rasinger) versucht zu beschwichtigen. Er sowie der aktuelle IVA-Vorstand Florian (Beckermann) und Verena (Brauner) hätten von den „privaten Zahlungen“ keine Kenntnisse gehabt oder solche selbst angenommen. Michael sei laut Mitteilung der IVA seit kurzer Zeit nicht mehr im Vorstand tätig, sondern einfaches Mitglied.

Man bestätigte auf Nachfrage, trotz der Zahlungen der Bawag Group AG, die Nominierung von Michael für die Hauptversammlung am 30. Oktober 2020. Michael soll darüber hinaus weiterhin als IVA-Stimmrechtsvertreter tätig sein. Ein unredliches Verhalten sieht man bei der IVA-Führung nicht, da sich die Zahlungen laut Wilhelm „in einer vernachlässigbaren Größenordnung bewegen“. Die Tätigkeit als Stimmrechtsvertreter sei „nicht betroffen“. Die Aussagen der Marktexperten möchte Florian „nicht weiter kommentieren“.

FMA äußert sich kritisch

Neben den Investoren findet auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) die Geschäftspraktiken merkwürdig. FMA-Sprecher Klaus (Grubelnik) sagt: „Die IVA als selbsternannter Schutzverein der Kleinanleger untersteht weder der Regulierung noch der Aufsicht der FMA. Die geschilderten Geschäftspraktiken sind zugegeben merkwürdig, aber nicht von der FMA zu beaufsichtigenden Gesetzen erfasst und betreffen eher Fragen der Ethik und der Börsen- sowie Unternehmenskultur. Einer modernen Corporate Governance entsprechen derartige Praktiken selbstredend nicht.“

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