Die Wienerberger AG möchte wissen, ob ihr grüne Anleger vertrauen. Als erstes Unternehmen aus dem Retail-Segment begibt der weltweit führende Ziegelhersteller einen Sustainability-Linked Bond (SLB) in Österreich. Das Gesamtemissionsvolumen beträgt 350 Millionen Euro, und der Kupon bringt 4,875 Prozent pro Jahr auf fünf Jahre Laufzeit. Für mich ist das ein logischer Schritt, weil die Wienerberger AG sich mit einem für die Branche sehr ambitionierten ESG-Programm auch in eine glaubwürdige Position gespielt hat. Ich bin gespannt, ob die Anleger das auch so sehen. Die Stückelung liegt bei 1.000 Euro.
Unterschied zu Green Bonds
Wichtig ist zu wissen, dass es sich bei den SLBs nicht um Green Bonds handelt. Bei Green Bonds müssen die Erlöse direkt in der EU-Taxonomie entsprechende Projekte fließen. Im Gegensatz dazu gibt es bei SLBs keine Bestimmung über den Verwendungszweck. Allerdings werden nachhaltige Leistungsziele – die sogenannten Sustainability Performance Targets – definiert.
„Der Sustainability-Linked Bond ermöglicht es, unsere finanziellen Ziele mit unseren ESG-Zielen zu verknüpfen und unsere Bemühungen, um Umweltschutz und Nachhaltigkeit weiter zu stärken“,
sagt Heimo Scheuch, CEO der Wienerberger AG. Die Anleihe kann bis zum 4. Oktober 2023 im Erste Bank- und Sparkassensektor sowie sowie in ausgewählten Kreditinstituten gezeichnet werden. An der Wiener Börse wird sie im Segment Corporates Prime notieren.