Beim Thema Edelstahlwerk Kapfenberg war Vorstandschef Wolfgang (Eder) heute nach der Voestalpine-Pressekonferenz gesprächig. Wie du dich vielleicht erinnerst, könnte die Voestalpine AG von 2019 bis 2021 den Standort für 250 bis 300 Millionen Euro modernisieren und ausbauen. Die Standortentscheidung will Wolfgang nun erst im zweiten Halbjahr 2017 treffen und Beschlüsse der EU-Klima- und Energiepolitik abwarten. Nach einem Treffen mit dem zuständigen EU-Kommissar Maros (Sefčovič) sind die Vorzeichen allerdings „nicht sehr ermutigend“. Eine Entscheidung gegen Kapfenberg wäre ein schwerer Schlag für den Standort Österreich – laut Wolfgang sind 2000 Stellen betroffen – aus Unternehmersicht aber durchaus nachvollziehbar. Warum sollte Wolfgang aus reiner Liebe zur Heimat investieren, wenn die Kosten dabei explodieren und sich das ganze Werk nicht rechnet? „Da hätte ich schon verloren“, meinte Wolfgang.
Stahlwerk #Voestalpine: Der Betrieb einer gleichen Anlage in Österreich wäre um 200 Mio. € teurer als in Texas. https://t.co/J9shQZlFYT @NZZ
— Christoph Eisenring (@Ch_Eisenring) November 5, 2016
Apropos Kosten: Wie der „Standard“ berichtete, soll die Werks-Anlage im texanischen Corpus Christi nicht wie kolportiert 550, sondern 900 Millionen Euro gekostet haben. Das wollte Wolfang nicht in diesem Ausmaß bestätigen. Den Börsianern gefielen übrigens die Halbjahreszahlen der Voestalpine AG, die Aktie legte deutlich zu.