Bernhard (Spalt) spricht mir aus der Seele! Der Vorstandschef der Erste Group Bank AG hat bei der heutigen Bilanzpressekonferenz zum 3. Quartal die Politik aufgefordert, endlich für den Finanzmarkt aktiv zu werden. Die Wirtschaft und vor allem die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) brauchen einen Impfstoff mit Eigenkapital. Bernhard kann sich etwa einen KMU-Fonds vorstellen, über den institutionelle Investoren investieren. Dafür müssten Veranlagungsrichtlinien geändert sowie eine flexible und liquide Wertpapierform ermöglicht werden. Auch befürwortet Bernhard steuerliche Anreize in Form von KESt-Befreiung gepaart mit der Behaltefrist der Veranlagungen.
„Ein außerbörslicher Kapitalmarkt würde einen Turbo für die österreichische Wirtschaft darstellen. Das ist ganz ohne Steuergelder möglich. Die Politik muss dafür nur noch die Voraussetzungen schaffen, um dieses Spielfeld bespielbar zu machen.“
Wie Bernhard richtig sagt, steht viel davon schon im Regierungsprogramm (ich habe dich schon öfter darauf hingewiesen), es wird nur nicht umgesetzt. Österreichs KMU seien Schlusslicht in der Eigenkapitalausstattung, was durch die Corona-Pandemie jetzt zum Problem wird.
„Es gibt für Unternehmen in Österreich keine wirksamen Anreizmechanismen Eigenkapital-finanziert zu agieren und nicht Fremdkapital vorzuziehen. Fremdkapital kann ich steuerlich als Betriebsausgabe absetzen, Eigenkapital pickt. Man sollte sich fragen, welche Bilanzstruktur regulatorisch gefördert werden soll“, sagt Bernhard.
Die Politik muss jetzt endlich aktiv werden!