Ich finde gut, dass es immer mehr Studien gibt, die das Phänomen der aus dem Boden geschossenen nachhaltigen Fonds analysieren. Da wird nämlich viel Schindluder getrieben – oft gar nicht absichtlich, es fehlen nach wie vor konkrete Kriterien. Die jüngste Studie „Sind nachhaltige Fonds wirklich nachhaltiger als konventionelle“ (lies hier nach) von ESG Plus, Obergantschnig Financial Strategies (ein heimischer Berater) und Ethico (eine Denkfabrik mit renommierten Experten) kommt zum Schluss, dass bei der Offenlegungsverordnung der EU, nach der die Fondsgesellschaften ihre Fonds in dunkelgrüne (Artikel 9 Fonds), hellgrüne (Artikel 8 Fonds) und konventionelle (Artikel 6 Fonds) kategorisieren, eine Nachschärfung dringend notwendig ist. „Die Spannbreite und Diskrepanz der Nachhaltigkeitsbewertung insbesondere bei Artikel-8-Fonds ist sehr groß, die Klassifizierung als hellgrün ist nur begrenzt nützlich“, lese ich.
78 Milliarden grünes Fondsvolumen
Eine Nachschärfung ist deshalb wichtig, weil Fondsanbieter ein erhebliches Reputationsrisiko haben. Fonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen(klick hier) weisen laut Studie übrigens die besten Nachhaltigkeitsbewertungen auf. Für die Studie wurden 1.963 Fonds, die in Österreich und Deutschland zugelassen sind, durchleuchtet. Laut Finanzmarktaufsicht sind „bereits rund ein Drittel des gesamten verwalteten Vermögens österreichischer Investmentfonds also 78 Milliarden Euro auf die eine oder andere Art als „grün“ also nachhaltig einzustufen“.