Michael (Strugl) ist sauer. Die österreichische E-Wirtschaft steht ungerechtfertigt unter Kritik, sagt er als deren Präsident und CEO der Verbund AG. Gerade 0,63 Prozent trägt Energie zur momentanen Inflation von neun Prozent bei. Wie du sicher weißt, hat zuletzt der Dienstleistungssektor die Kerninflation in die Höhe getrieben (zeigt der Chart unten ganz deutlich).
Naturgemäß findet darum auch der Energiekrisenbeitrag für Strom, den Österreichs Energieunternehmen berappen müssen, wenig Begeisterung. In Deutschland läuft eine ähnliche Regel jetzt aus.
Übergewinne abschöpfen bringt Nachteile
Ob sich Finanzminister Magnus Brunner tatsächlich über kalkulierte zwei bis vier Milliarden Euro freuen darf, ist aufgrund der sinkenden Strompreise zu bezweifeln. Und die Abschöpfung der Übergewinne führe eben halt auch zu gewissen Nachteilen beim Umbau des Energiesystems, sagt Michael. Er schätzt, dass 60 Milliarden Euro in der kommenden Dekade in Erneuerbare, Netze und Speicher investiert werden müssen. Die Investitionen stocken derzeit, weil das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) noch immer nicht durchs Parlament ist. Die österreichische Bürokratie und der Föderalismus sind für die Energiewende absolute Spielverderber!