Die Themen hohe (variable) Kreditzinsen, hohe Inflation und Leistbarkeit sind derzeit heiß diskutiert und mit allerlei, teils wunderlichen, politischen Forderungen (Zinsdeckel, Übergewinne abschöpfen) begleitet. Chefanalyst Gunter (Deuber) von Raiffeisen Research hat die politische Diskussion für mich heute sehr gut analysiert:
„Wir hatten seit 2012 extreme Zinsverzerrungen und Eingriffe der Notenbanken. Was wir jetzt sehen, ist endlich eine Normalisierung der Spar- und Kreditzinsen. Da bedarf es keiner politischen Intervention, die wäre auch alles andere als sinnvoll. Die Sparzinsen werden in den nächsten drei bis sechs Monaten noch nachziehen, dem Markt muss man da auch Zeit geben. In Sachen Leistbarkeit sollten wir vielleicht auch unsere Ansprüche überdenken und gegebenenfalls zurückschrauben.“
Die Haushaltseinkommen (2023 gibt es erstmals wieder reale Lohnsteigerungen!) werden durch die Inflationsanpassungen steigen, damit erhöht sich auch wieder die Leistbarkeit für neuen Wohnraum, meint Gunter. Spannend: Langfristig und empirisch gesehen, sei die variable Verzinsung die günstigere.