Wenn ich mir die Aktie der Lenzing AG ansehe, kommt mir das Weinen. Heuer minus 31 Prozent, auf drei Jahre minus 38 Prozent, auf fünf Jahre minus 53 Prozent. Wie ich höre, ist auch der Betriebsrat der Lenzing AG mit dem Vorstand nicht zufrieden, da gibt es derzeit ordentlich Redebedarf – der Faserhersteller will weltweit 500 Stellen abbauen. Seit 2019 läuft es nicht mehr rund. Laut Analysten gab es eine Anhäufung negativer Entwicklungen. Dazu zählen die laufenden Managementwechsel, die schlechten Covid-Jahre mit geringerer Nachfrage, aber hoher Ausgaben wegen dem Bau neuer Kapazitäten oder auch der starke Anstieg der Energie- und Chemikalienkosten und damit ein schwächer als erwarteter Ertrag.
„Das führte zu Refinanzierungsproblemen und einer Kapitalerhöhung auf niedrigem Aktienkursniveau, zu einer zweifachen Guidancereduzierung und damit zu einem Reputationsverlust. Was auffällt ist auch die sehr geringe Kommunikation. Es ist echt schade, da die zugrunde liegende Story und langfristigen Aussichten echt gut sind“, meint etwa Analsyt Markus (Mayer) von der Baader Bank.
Markus hat ein Kursziel von 51 Euro (derzeit notiert die Aktie bei etwa 38 Euro), das wäre ein Plus von 34 Prozent. Ich bin gespannt, ob sich das Management aufraffen kann und hier einen Turnaround schafft. Und wieder lernt, gut zu kommunizieren.