Seitdem die Zukunft der Signa-Holding in den Händen des Sanierungsexperten Arndt (Geiwitz) liegt, hat verständlicherweise das große Zittern unter den Gläubigern begonnen. Seit dem Wochenende wissen wir, dass die Versicherer Uniqa Insurance Group AG (80 Millionen Euro) und Vienna Insurance Group AG (50 Millionen Euro) Signa-Anleihen halten. Welche das genau sind, gaben die Versicherer nicht bekannt. Wenn ich mir das gesamte angelegte Vermögen der beiden anschaue (Uniqa 21 Milliarden Euro, VIG 37,5 Milliarden Euro), könnten beide etwaige Abschreibungen aber verkraften. Die Generali Versicherung AG, Oberbank AG oder die Kepler-Fonds halten übrigens laut der „Oberöstereichischen Nachrichten“ keine oder kaum Signa-Anleihenpositionen.
500 Millionen notwendig
Bislang war bekannt, dass bis Mitte des Jahres 2023 etwa 2,2 Milliarden Euro Investments der heimischen Banken an Signa hingen. Etwa Zweidrittel fielen dabei auf den Raiffeisen-Sektor und die Bank Austria – beide dürften ihr Engagement bei Signa zuletzt jedoch reduziert haben. „Der Standard“ berichtet zudem, dass die Banken ungefähr zwei Drittel der ausstehenden Summen mit Immobilien im Grundbuch abgesichert haben. Das ist zumindest etwas beruhigend.
Die wichtige Frage in den kommenden Wochen ist, ob Arndt die Signa-Holding-Gesellschafter wie Hans Peter (Haselsteiner), Ernst (Tanner) oder Fressnapf-Gründer Torsten (Toeller) und die Signa-Prime- und Development-Aktionäre (Hauptaktionär ist hier Peugeot Invest) zu weiteren Liquiditätszuschüssen überzeugen kann. Insider gehen hierbei von einer Summe um die 500 Millionen Euro aus.