Hochwertiges Private Banking für vermögende österreichische und internationale Privatkunden bietet die European American Investment Bank AG (Euram Bank) laut ihrer eigenen Website. Jenseits von hochwertig dürfte jedoch das Geldwäschepräventionssystem sein. Zumindest sieht das die Finanzmarktaufsicht (FMA) so und verhängt drastische Maßnahmen.
Der Euram Bank ist es bis zur Herstellung des rechtmäßigen Zustandes untersagt, Geschäftsbeziehungen jeglicher Art mit neuen Kunden abzuschließen, lese ich auf der FMA-Webseite.
Bei bestehenden Kunden sind Transaktionen gesondert zu überprüfen. Die Maßnahmen sind für mich nachvollziehbar, weil die FMA bereits im August 2023 Verfehlungen beanstandete, diese jedoch offensichtlich nicht behoben wurden und sich die Sachlage durch Vorortprüfungen noch verschärft haben dürfte.
Die Euram Bank schreibt mir per Mail, dass an der Behebung der Mängel (immer noch) gearbeitet werde.
„Die personellen Ressourcen wurden aufgestockt und Reorganisationsmaßnahmen ergriffen. Wir sind zuversichtlich, dass die von der FMA durchgeführte Re-Evaluierung Ende des ersten Quartals positiv ausfallen wird.“
CEO Huber plötzlich weg
Dafür wird allerdings nicht mehr Manfred (Huber) verantwortlich zeichnen. Der hat seinen CEO-Sessel im Spätherbst ohne nennenswerte Außenkommunikation still und heimlich geräumt. Ich finde es doch seltsam, dass der Abgang eines langdienenden Vorstandschefs und Anteilseigners selbst auf der eigenen Website keine Erwähnung findet. Was sagst du dazu? Als Vorstände agieren nun der neue CEO Joachim (Mei) und Hermann (Ortner). Ein Großteil der privaten Eigentümer hält übrigens weniger als zehn Prozent und fällt so unter die Schwelle einer „qualifizierten Beteiligung“, bei der die FMA eine Art Fit-and-Proper-Test durchführt.
Die 1999 in Wien gegründete Euram Bank war schon in der Vergangenheit öfters in den Schlagzeilen, etwa in Zusammenhang mit den „Panama Papers“ und den „Paradise Papers“. Ich halte dich am Laufenden, wie es in dieser Causa weiter geht.