Peter (Kollmann), Finanzvorstand der Verbund AG, gibt selten Interviews. Das ist schade, denn ich schätze ihn sehr. Selten hat wer für mich die Finanzierung der Energiewende sowie Green Bonds als Finanzierungsinstrument so unaufgeregt, ehrlich und klar erklärt wir Peter in folgendem Podcast, den ich dir für das lange Wochende ans Herz legen möchte:
Der Zugang zum Kapitalmarkt ist für ein Unternehmen Sauerstoff und Blut gleichzeitig, sagt mir Peter, da wird mir gleich noch einmal warm ums Herz. Dass er sich mittlerweile bei einzelnen grünen Bonds sogar die Investoren aussuchen, ist mir aber neu. Wichtig finde ich, dass Peter erklärt, was Unternehmen an günstigen Finanzierungsmöglichkeiten liegen lassen, wenn sie diese Quellen nicht anzapfend.
Grüne Konditionen
2014 war, wie du vielleicht weißt die Verbund AG das erste Unternehmen, das im gesamten DACH-Raum eine grüne Anleihe, also einen Green Bond, begab. 1,5 Prozent per anno zahlte der Verbund damals den Zeichnern und investierte eine halbe Milliarde Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Ganz so günstig geht das heute natürlich nicht mehr. Die sogenannte Greenium-Prämie sorgt aber dafür, dass die Konditionen bei Green Bonds aus Sicht der Emittenten leicht besser sind als bei normalen Anleihen. Wie hoch diese Prämie aber genau ist, hängt stark vom Einzelfall ab. Zuletzt wollten natürlich viele Emittenten auf diesen grünen Zug mit den günstigeren Reisetickets aufspringen.
Peter findet es jedenfalls gut, dass kommendes Jahr über den EU Green Bond Standard eine Richtlinie kommt. Dies schaffe Transparenz. Demnach muss der Mitteleinsatz größtenteils gemäß der EU-Taxonomie erfolgen. Doch das beste Korrektiv für Unternehmen bleibt, der Kapitalmarkt.