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Neue Einnahmequelle: Kapsch und die PKW-Maut

Insider Nº334 / 23 16.11.2023 News

Wie wird der Staat künftig die Mindereinnahmen aus der sinkenden Mineralölsteuer kompensieren? Die Antwort auf diese Frage fiel mir wie Schuppen von den Augen, als Georg (Kapsch) die Ergebnisse der Kapsch Traffic Com AG präsentierte. Auch wenn Österreich in Sachen E-Mobilität enormes Aufholpotenzial hat, ist mir klar: Über intelligente Mautsysteme kann der Staat in der grünen Transformation durchaus hereinholen, was bei der Mineralölsteuer bald verloren geht. „Roaduser-Charging“ lautet in Fachkreisen hier das Schlagwort. Das bedeutet, PKW werden, ähnlich wie mancherorts LKW, künftig über Satelliten oder Ähnliches erfasst, und die Straßenbenutzung wird kilometergenau abgerechnet. Damit lassen sich auch Verkehr und etwaige Emissionen mit einem marktwirtschaftlichen Modell steuern. Ein ähnliches System gibt es bereits in Norwegen.

Die Kapsch TrafficCom AG hat dieses Jahr bereits 79 Millionen Euro als Entschädigung vom deutschen Staat überwiesen bekommen, weil der bereits erteilte Auftrag für die PKW-Autobahnmaut zurückgezogen werden musste – ich habe dir darüber berichtet. Wenn ich mir das Ergebnis so anschaue, dann hat Kapsch noch einige große Aufträge künftig nötig. Nach schweren Krisenjahren dümpelt die Aktie knapp unter zehn Euro. Im Fünf-Jahresvergleich ergibt sich ein Minus von mehr als 70 Prozent. Der Patient ist jedenfalls auf dem Weg der Besserung (die Eigenkapitalquote stieg zuletzt von elf auf zumindest 19 Prozent).  Immerhin steht jetzt ein Auftragsvolumen von 1,4 Milliarden Euro in den Büchern.

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